Currenta treibt mit einem neuen kooperativen Thinktank gemeinsam mit Bayer, Covestro und Lanxess die Klimaneutralität der drei Chempark-Standorte voran. Das Land NRW fördert das Projekt. Weitere Chempark-Partner können sich noch anschließen.
Das Ziel ist klar – und die Herausforderung riesig: Nur eine klimaneutrale Industrie hat in Europa Zukunft. Da ist es naheliegend, dass der Chempark-Betreiber Currenta gemeinsam mit einigen seiner größten Kunden Wissen bündelt und den gezielten fachlichen Austausch sucht. In einem ersten Schritt widmet sich das Innovation Cluster der klimaneutralen Umstellung des Wärmesystems. Zudem werden weitere Zukunftsthemen, die im Zusammenhang mit der nachhaltigen Transformation wichtig werden könnten, durch das Innovation Cluster gescoutet und bewertet.
„Für mich stehen beim Innovation Cluster vor allem zwei Ziele im Vordergrund“, sagt Currenta-CEO Tim Hartmann: „Zum einen erhoffe ich mir natürlich wertvolle Ansätze, um die vielfältigen Herausforderungen der Wärmewende erfolgreich zu meistern. Da geht es zum Beispiel um die Skalierung von nachhaltigen Technologien auf einen Maßstab, den Standorte unserer Größenordnung nun einmal erfordern. Zum anderen steht Currenta für eine stark verbundene Zusammenarbeit mit seinen Kunden. Und genau diese Haltung dokumentieren wir auch mit dem Innovation Cluster“, so Hartmann weiter.
Der Fokus des Innovation Clusters wird damit also weniger auf der operativen Projektumsetzung liegen, als vielmehr auf der Ideenentwicklung und der Vernetzung von Ingenieur*innen der Unternehmen auf der einen sowie Wissenschaftler*innen von Forschungseinrichtungen auf der anderen Seite. So könnten zum Beispiel Universitäten als Innovationspartner für die Industrie künftig eine deutlich hervorgehobenere Rolle spielen.
Udo Schneider, Leiter der globalen Wirkstoffproduktion bei Bayer Crop Science, kommentiert das neue Innovation Cluster: „Wir haben uns bei Bayer bereits 2019 das Ziel gesetzt, die Scope 1&2 Emissionen bis Ende 2029 um 42% zu reduzieren. Die Zusammenarbeit über Unternehmen hinweg wird uns dabei unterstützen, unser anspruchsvolles Ziel entlang eines 1,5°C-Pfades zu erreichen und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit der nordrhein-westfälischen Produktionsstandorte langfristig sicherzustellen.“
„Die Umstellung auf eine klimaneutrale Wärmeversorgung ist für Covestro die zentrale technologische Hürde auf dem Weg zur klimaneutralen Produktion im Jahr 2035. Diese Herausforderung lässt sich an unseren Produktionsstandorten in NRW nur gemeinsam im Verbund meistern. Ich bin sicher, dass der neue Innovation Cluster in dieser Hinsicht viele wertvolle Impulse zur Auswahl und Skalierung der richtigen Technologien liefern wird, wovon alle Partner am Niederrhein profitieren werden,“ sagte Dr. Daniel Koch, Produktionsleiter Europa bei Covestro.
„Gerade unsere Kunden Bayer, Covestro und Lanxess stehen für ein globales Netzwerk von zahlreichen Expert*innen aus den Bereichen Chemie, Werkstoffe, Prozesstechnologie und Clean-Tech, die sich mit Hilfe des Innovation Clusters in Zukunft hoffentlich noch besser miteinander austauschen und so Potenziale identifizieren und Synergien heben können“, erläutert Dominik Neugebauer, der das Cluster für Currenta leitet. Anwendungen, die auf die aktuellen Megatrends einzahlen, sollen dabei ganz klar im Mittelpunkt stehen.
Dominik Neugebauer
Unter dem Strich bietet das Innovation Cluster also zahlreiche Chancen, aktuelle industrielle Fragestellungen durch hervorragendes technisches und prozessuales Know-how neu zu denken und zu beantworten. Das Cluster wird im Rahmen der Richtlinie für Forschung, Entwicklung und Innovation durch das NRW-Wirtschaftsministerium gefördert.
Weitere Informationen auch hier auf der Website des Innovation Clusters.